Peter Müller zu Gast beim Frühlingsempfang der CDU Merzig
„Peter, du wirst dich gut erinnern! Am Vortag zu deiner Wahl zum Ministerpräsidenten 1999 war hier in Besseringen deine letzte Station im Wahlkampf. Das Linsenfest scheint die richtige Adresse gewesen zu sein, schließlich hast du am nächsten Tag die absolute Mehrheit geholt.“ so Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Auweiler, der etwa 100 Gäste im Bürgerhaus begrüßen durfte.
Es folgte ein Impuls des Generalssekretärs der CDU Saar, Frank Wagner. Etwa mit dem geplanten Öl- und Gasheizungsverbot ab 2024 sprach er aktuelle politische Themen an: „Die CDU Saar will Politik mit den Bürgern machen, nicht gegen Sie. Wir sind keine Verbotspartei, sondern die Partei des gesunden Menschenverstandes.“ Zudem sprach er über den aktuellen Stand des Programm- und Reformprozesses der Partei sowie die Kommunalwahl in 2024.
Eine fast einstündige Grundsatzrede stimmte der ehemalige Parteivorsitzende der CDU Saar Peter Müller im Anschluss an. Mit einem Marsch durch aktuelle politische Themen, Demokratietheorie, Europa und vielen weiteren Themen zeichnete er die großen Linien Deutschlands in einer globalen Welt auf. Ohne professoral zu wirken, mündete die Rede in einer Lehrstunde des politischen Weitblicks.
Dabei zeigte er auch die ideologische Verblendung der Ampelpolitik auf. Etwa bei der einseitigen Ausrichtung des Automobilsektors auf Elektromobilität: „Spielt es keine Rolle, wo die seltenen Erden herkommen, die in so einer Batterie verbraucht werden? Unter welchem CO2-Einsatz sie gewonnen werden? Dass ein Teil des Lithiums nachweislich durch Kinderarbeit gewonnen wird, dass die Entsorgung möglicherweise ökologisch hochproblematisch ist?“
In der Industriepolitik sprach er sich gegen den Regulierungswahn aus. Zu seiner aktiven Zeit hatte Politik noch das Ansinnen, einen Rahmen zu setzen: „Die Politik sagt der Industrie, welche Ziele und Abgaswerte sie erreichen muss, welche Umweltstandards sie erfüllen muss. Wie die Zielwerte erreicht werden, das sollte man vielleicht besser der Wirtschaft überlassen. Wissen wir Politiker denn wirklich immer alles besser? Besser als findige Ingenieure und Experten?Ich glaube: Nein“. Sogleich sprach er sich für Technologieoffenheit aus, auch beim Thema Heizungen, wo er ebenfalls eine einseitige Ausrichtung auf die Wärmepumpe infrage stellte. „Sicherlich kann die Wärmepumpe in vielen Fällen die richtige Heizung sein. Dann muss man aber auch für genügend und günstigen Strom sorgen.“ Ist die Wärmepumpe dann in der Konsequenz die beste und günstigste Heizmethode, wählt der Bürger diese Alternative von ganz allein. Dann bedürfe es auch keines Verbots von Öl- und Gasheizungen: „Der Bürger will keinen bevormundenden, einengenden Staat. Der Staat soll Möglichkeiten schaffen, keine Verbote“.
Beim Publikum scheint Peter Müller beim Frühlingsempfang einen Nerv getroffen haben. Langanhaltender Applaus für und zahlreiche Fotowünsche sprachen für sich.