Altholz ist kein Müll sondern wertvoller Roh- und Brennstoff
Die Preise für Gas und Heizöl explodieren und viele Bürgen machen sich Gedanken, wie die Heizkosten noch bezahlt werden können. Deshalb hat die CDU Fraktion im Merziger Stadtrat Überlegungen angestellt, wie hier geholfen werden kann.
Matthias Görgen, stellvertretender Vorsitzender der CDU Fraktion, berichtet hierzu: „Im Wertstoffhof der Stadt Merzig werden jährlich weit mehr als 1000 to Altholz abgegeben. Allein im Bereich Holz der Schadstoffklasse A III (z.B. Altholz aus Sperrmüll wie Möbel), fallen mehr als 900 to an (Tendenz steigend). Die Entsorgung dieser Massen kostet die Stadt Merzig und damit die Bürger viel Geld.“ Schon vor einigen Jahren hatte er im zuständigen Ausschuss angeregt darüber nachzudenken, dass die Stadt Merzig oder deren Stadtwerke den Wertstoff Altholz selbst nutzen.
„Es wird Zeit, dass wir Altholz nicht mehr wie Müll behandeln sondern als wertvollen Rohstoff und nachhaltiges Brenn-/Heizmaterial sehen“ stellt Axel Ripplinger, CDU-Mitglied im Umweltausschuss, fest. In einer eigenen Verbrennungsanlage (z.B. Biomassekraftwerk) könnte Energie und Wärme zum Heizen von städtischen und privaten Gebäuden erzeugt werden. In solchen Anlagen kann Altholz der Schadstoffklassen I bis IV (also auch behandeltes Holz) verbrannt werden.
„Öl und Gas wachsen nicht nach und die Preisentwicklung ist astronomisch. Deshalb sollten wir uns soweit wie möglich unabhängig machen und eigene Ressourcen nutzen“ bemerkt der CDU-Ortsvorsteher von Bietzen Manfred Klein. So könnten auch „Abfälle“ aus Sägewerken und das beim Bauhof anfallende Schnittholz (dürfen jährlich viele hundert m³ sein) genutzt werden. Aktuell wird dieser Rohstoff geschreddert und keiner weiß so richtig, wohin damit.
In den letzten Jahren wurden in Merzig viele Häuser mit 10 und mehr Wohneinheiten gebaut bzw. sind für die nähere Zukunft geplant. Gerade hier sieht die CDU im Merziger Stadtrat die Chance und Möglichkeit „Nah- und Fernwärme“ anzubieten und damit in puncto Versorgungssicherheit einen kleinen aber wichtigen Schritt zu machen.
In vielen Städten und Gemeinden existieren und funktionieren Biomassekraftwerke und „Warum sollte gerade die Stadt Merzig als größter kommunaler Waldbesitzer des Saarlandes nicht in der Lage sein ein solches Projekt zu realisieren“ fragt Matthias Görgen. Evtl. wäre auch eine Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, dem Landkreis oder auch dem Landesbetrieb für Straßenbau denkbar.
CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Auweiler meint „Wir sollten nicht nur über Nachhaltigkeit reden, sondern überlegen, was wir – wenn auch nur für unseren kleinen überschaubaren Bereich – zum Wohl von Klima und Umwelt tatsächlich umsetzen können“.
Deshalb hat die CDU Fraktion die Stadtverwaltung gebeten den Bau und Betrieb eines Biomassekraftwerkes zu prüfen.